Mit den 17 Titeln der bislang nur in England veröffentlichten und nun auch in Deutschland greifbaren The British Music Collection entbieten wir vom Festland quasi einen Gruß zum 50jährigen Thronjubiläum der Queen.
Und was könnte sich für dieses königliche Festtagsständchen besser eigenen als ein umfassender Überblick über die britische Musik, der zeigt, dass es außer “Rule Britannia” und “Pomp und Circumstance” auf der Insel auch noch andere Musik gibt; zum größten Teil dürfte es sich dabei selbst für Kenner um veritable Entdeckungen handeln.
Im Zentrum der British Music Collection stehen Komponisten, deren Schaffen ins 20. Jahrhunderts fällt, darunter natürlich die international bekannten musikalischen Botschafter Englands wie Fredrick Delius, Gustav Holst, Benjamin Britten und Michael Tippett, aber auch der Vaughan Williams-Schüler George Butterworth, der vielseitige Malcolm Arnold, der u.a. 80 Filmmusiken schrieb und für “Die Brücke am Kwai” den Oscar erhielt, der feinsinnigen Gerald Finzi, dessen 100. Geburtstag im Vorjahr in London mit zahlreichen Zyklen und Konzertreihen gedacht wurde, der von Delius beeinflussten Peter Warlock, der lange Zeit als enfant terrible der englischen Musik geltende Arthur Bliss und der Britten-Lehrer Frank Bridge. Von den heutigen Komponisten sind Harrison Birtwistle und der wilde Mark-Anthony Turnage zu nennen. Bei den Programmen ist die Neigung der britischen Komponisten zu reizvollen kammermusikalischen Besetzungen und das Lied ebenso zu erkennen wie die Vorliebe für musikalische Naturschilderungen.
Was im musikalischen England Rang und Namen hat, ist an diesen Aufnahmen beteiligt. Peter Pears und Dennis Brain sind die Solisten in Brittens Klassiker, der Serenade für Tenor, Horn und Streicher, die köstliche Edith Sitwell spricht in Waltons “Façade”, Bryn Terfel singt u.a. Lieder von Finzi, Heinz Holliger, Mstislav Rostropovitch, die Vishnevskaya und Fischer-Dieskau sind bei den Britten-Rarities beteiligt, der Star-Trompeter Hakan Hardenberger setzt sich für die Moderne von Turnage und Birtwistle ein, die einzigartige Kathleen Ferrier ist zu erleben und Englands Dirigenten-Adel - Sir Adrian Boult, Sir Charles Mackerras, Sir Neville Marriner - greift zum Stab.