Für „Silfra“ verließ Stargeigerin Hilary Hahn den sicheren Boden vorgefertigter Kompositionen. Jedes Stück des von ihr im Mai 2011 gemeinsam mit dem Klangkünstler und Pianisten Hauschka in Island aufgenommenen Albums entstand aus der Improvisation heraus. Ziel der beiden Musiker war es, trotz ihrer ganz unterschiedlichen Vorprägung und Arbeitsweise als Duo eine einheitliche musikalische Stimme zu finden. Dabei scheuten sie selbst vor abenteuerlichen experimentellen Versuchsanordnungen nicht zurück, wie die Entstehungsgeschichte ihres Stücks „Sink“ zeigt.
„Die Violine wurde im oberen Stockwerk neben einem großen Fenster abgenommen, um eine besondere Unmittelbarkeit des Klangs zu erzielen“, berichten Hahn und Hauschka. „Außerdem befestigten wir einen Dämpfer an dem Instrument, durch den die Töne nur mit Mühe dringen konnten. Das Piano blieb im unteren Geschoss, und wir hörten uns gegenseitig über Kopfhörer zu. Auf diese Weise waren wir gezwungen, uns auf ganz andere Art wahrzunehmen. Wenn einer die Richtung der Musik änderte, musste der andere in der Lage sein, ihm nach Gehör sofort zu folgen.“ Das liest sich nicht nur spannend, sondern klingt auch so!
Die Fotografin und Videokünstlerin Mareike Foecking hat einen Videoclip zur Musik gedreht, den wir vorstellen möchten.