Pumeza Matshikiza wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und erlebte in ihrer Jugend die Befreiuung ihrer Heimat Südafrika von der Apartheid. Als Teenager entdeckte sie die klassische Musik für sich. Nach einem Vorsingen am South African College of Music wurde sie von Kevin Volans entdeckt. Der südafrikanische Komponist war so beeindruckt von dem Talent der Sopranistin, dass er ihr ein Flugticket nach London schenkte. Damit ermöglichte er es ihr, sich um die Aufnahme am Royal College of Music zu bewerben, wo man ihr ein Stipendium anbot.
Ihr mit Spannung erwartetetes Debütalbum “Voice of Hope” (Decca) erscheint nun in Deutschland. Es beinhaltet Opernarien, traditionelle afrikanische Lieder in orchestralen Arrangements und Stücke, in denen die Sängerin von einem afrikanischen Kinderchor begleitet wird.
In unserer kleinen Serie erklärt Pumeza die Auswahl der Stücke auf dem Album und Sie können gleich in den jeweiligen Titel hinein hören.
Thula Baba ist ein Wiegenlied auf Xhosa, und es handelt sich um eine meiner frühesten musikalischen Erinnerungen. Bereits Generationen von Kindern wurden damit in den Schlaf gesungen. Die Überlieferung südafrikanischer Volksmusik erfolgt beinahe immer mündlich — es wird nur sehr wenig aufgeschrieben —, und wir erlernen alle unsere ersten Lieder von unseren Müttern und Großmüttern. Xhosa ist wirklich eine Sprache des Gesangs: Jemand hat einmal geschrieben, dass die große Bandbreite ihrer Vokale, besonders der sanften Vokale, “die reinste Freude für Sänger” ist. Thula Baba steckt voller sanfter Vokale.
Die Arie O mio Babbino caro war einfach ein Stück das mir sehr ans Herz gewachsen ist. Es musste mit auf die CD.
Malaika singe ich auf Swahili. Der Titel bedeutet “Mein Engel” und das Lied erzählt die traurige Geschichte zweier junger Liebender, die es sich nicht leisten können, einander zu heiraten. Doch wie so häufig in der afrikanischen Kultur und Volksmusik geht die Traurigkeit mit einem Lächeln einher. Die Flöte in diesem Arrangement stellt den kleinen Vogel dar — “Kidege”, was ein weiteres Kosewort für “mein Engel” ist.
Mozart war meine erste große Opernliebe seit dem Tag, als ich beim Durchschalten der Radiokanäle als Jugendliche in Kapstadt Edith Mathis gehört hatte, die die Susanna sang. 2010 sang ich die titelgebende Hauptrolle in Zaide in Sadler’s Wells in London mit der Classical Opera Company, und seitdem ich 2011 an der Stuttgarter Oper angefangen habe, habe ich dort Susanna, Pamina und vor Kurzem Zerlina gesungen. Hier habe ich ihre wundervolle Arie aus dem zweiten Akt aufgezeichnet.