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Valentina Lisitsa
Valentina Lisitsa

Ein berauschendes Projekt - Valentina Lisitsa präsentiert neues Album

Valentina Lisitsa
© Gilbert François
14.03.2013

Eigentlich wollte Valentina Lisitsa Schachprofi werden. Aber dann blieb sie doch bei der musikalischen Kunst und konzentrierte sich auf ihre Karriere als Pianistin. Strategisch allerdings dachte sie auch in diesem Zusammenhang. Denn wenn, so ihre Überlegung, das Internet im Allgemeinen und ein Video-Kanal wie Youtube im Speziellen für Popkünstler gut sind, so müssten diese Medien doch auch klassische Musik verbreiten können. Früh fing Valentina Lisitsa an, Videos mit ihren Interpretationen auf solchen Plattformen zu posten, mit dem Erfolg, dass sich die Klicks auf ihrem Kanal inzwischen der 50 Millionen-Marke nähern. Damit belegt sie nicht nur, dass ihre eigenen Stücke ein beachtliches Publikum haben, sondern auch dass die klassische Musik durchaus eine Chance in der Konkurrenz mit den lauten Tönen von Pop & Co hat.

Von der Ukraine in die Welt

Diese Zielstrebigkeit hatte Valentina Lisitsa von Anfang an. Geboren in Kiev zu Zeiten des Kalten Kriegs, schaffte sie es an das Konservatorium der Stadt, wo sie bei Ludmilla Tsvierko studierte. In einer der Klassen lernte sie ihren zukünftigen Ehemann Alexei Kuznetsoff kennen, mit dem sie nicht nur erfolgreich als Duo auftrat, sondern 1992 auch in die USA auswanderte. In dieser neuen freiheitlichen Umgebung fand sie sich bald zurecht und entwickelte ihre Karriere aus eigenem Antrieb wie eben mit Hilfe der knospenden und schnell wachsenden neuen Medien. Als sie schließlich in den üblichen Kreisen von Agenten, Veranstaltern und Plattenfirmen landete, hatte sie bereits eine beachtliche Schar an Fans aufzuweisen, was ihr wiederum den Einstieg auf der nächsten Ebene erleichterte.

Rachmaninov

Bei der Deutschen Grammophon konnte man Valentina Lisitsa zum ersten Mal 2011 im Duo mit der Geigerin Hilary Hahn und Stücken von Charles Ives erleben. Rachmaninov ist ein nächster Schritt in Richtung Unverwechselbarkeit. Wieder nutzte die Pianistin das Internet und dessen Derivate, um die eigene Kunst zu verbessern, etwa indem sie rare Mitschnitte zum Studieren fand, die den Komponisten selbst am Klavier präsentierten. Oder indem sie dem Dirigenten des London Symphony Orchestra Michael Francis einige Clips schickte, die ihre Vorstellung der Piano Concertos verdeutlichten. Der wiederum war so begeistert, dass er die Künstlerin in die Abbey Road Studios einlud und dort mit ihr die vier Konzerte und die Rhapsodie über ein Thema von Paganini einspielte. Resultat ist eine ungemein kraftvolle, schillernde Interpretation dieser Flaggschiffe der Konzertsaalkultur, die natürlich nicht nur als CD, sondern auch als Download erhältlich sind, direkt über das Internet, jenes rätselhafte Netzwerk, das Valentina Lisitsa schon mehrfach geholfen hat.

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