Auf seinem Debütalbum “The Golden Age” vereint der Geiger alles, was man sich von einem Solisten wünschen kann: eine originelle Programmauswahl, intelligente und berührende Interpretationen und außerordentliche virtuose Fähigkeiten. Mal mit romantischer Hingabe und mal mit übersprudelnder Energie präsentiert der junge Musiker mit der farbenreichen Sammlung seiner persönlichen Lieblingsstücke seine künstlerische Vielseitigkeit.
Intensives Farbenspiel
Die Klangfarben, die Ray Chen aus seiner kostbaren Stradivari “Joachim” von 1715 zaubert, reichen von strahlend und süß bis hin zu verführerisch dunkel und melancholisch. Ray Chen zeichnet mit den Werken zugleich die kompositorische Blütezeit für sein Instrument nach und transportiert dabei in jeder Note mit betörender Intensität eine große Portion Gefühl. Der französische Pianist Julien Quentin rollt dem Geiger als sensibler Begleiter an den Tasten mit viel Fingerspitzengefühl einen harmonischen Teppich aus, auf dem Ray Chen sich in Kompositionen von Fritz Kreisler wie “Syncopation” und “Schön Rosmarin” oder in Cyril Scotts “Lotus Land” künstlerisch ganz frei ausleben kann. Jascha Heifetz hat mit virtuosen Arrangements das mexikanische Lied “Estrellita” von Manuel Ponce und George Gershwins “Summertime” in kleinformatige Meisterwerke für Violine verwandelt, die Ray Chen mit viel gestalterischer Liebe zum Detail bis ins kleinste Pianissimo auskostet.
Umfangreiches Repertoire
Auf seinem abwechslungsreichen Album kann man den Geiger jedoch nicht nur solistisch im Duo mit Julien Quentin am Klavier, sondern auch als Kammermusiker in einer illustren Streichquartett-Besetzung mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und im Zusammenspiel mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Robert Trevino erleben. Die Einspielung von Max Bruchs Violinkonzert ist mit dem renommierten britischen Orchester ist im August 2017 entstanden und das Herzstück des Albums. Eröffnet wird “The Golden Age” jedoch mit einem Arrangement für Streichquartett aus der Feder des Cellisten Stephan Koncz, das unter dem Titel “A New Satiesfaction” die berühmte Gymnopédie Nr.1 von Erik Satie mit Rossinis Ouvertüre zur Oper “William Tell” kombiniert. In zwei weiteren Arrangements lassen die vier Musiker des “Made in Berlin”-Quartetts bekannte Werke wie “Claire de lune” von Claude Debussy und das australische Volkslied “Waltzing Mathilda” klanglich in einem ganz neuen Licht erscheinen.
Mit seinem brillanten Decca-Debüt “The Golden Age” erweist Ray Chen sich durch seine mitreißende Spielfreude und seine unwiderstehliche künstlerische Überzeugungskraft als einer der spannendsten jungen Solisten unserer Zeit. In der bunten Mischung seiner erlesenen Stücke stellt der Geiger eine übersprudelnde Energie und Klangschönheit zur Schau, die beim Zuhören Kopf und Herz gleichermaßen berührt.