Edward Elgar begeistert ihn schon lange. Seit über vier Jahrzehnten bemüht sich Daniel Barenboim bereits um die emotional packende Musik des britischen Spätromantikers, dem auf dem Kontinent nie die ihm gebührende Anerkennung zuteilwurde. Legendär: sein Live-Mitschnitt des furiosen Cellokonzerts in e-Moll aus dem Jahre 1970, mit der unvergessenen Jaqueline du Pré am Violoncello, Barenboims langjähriger Ehefrau, mit der er bis zu deren frühem Tod im Jahre 1987 verheiratet war.
In den letzten Jahren hat Daniel Barenboim mit aufsehenerregenden Neu-Interpretationen des britischen Komponisten an seine alte Leidenschaft angeknüpft. Mit der jungen amerikanischen Star-Cellistin Alisa Weilerstein legte er 2013 ein vielbeachtetes Album vor, das Elgars Cellokonzert in frischer, den Hörgewohnheiten des 21. Jahrhunderts angepasster Manier präsentierte. 2014 und 2016 folgten mit der Staatskapelle Berlin die beiden tiefsinnigen Sinfonien des genialen Briten.
Daniel Barenboim eilt der Ruf voraus, wie kein zweiter nicht-britischer Dirigent die typisch britische “Balance zwischen Gefühl und Diskretion” (Washington Post) zu beherrschen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an sein neues Album, das für den 7. Juli angekündigt ist und Elgars überwältigendes Chorwerk “The Dream of Gerontius” enthalten wird. Vorbestellungsstart ist am 19. Mai, mit drei ergreifenden, die Vorfreude steigernden Vorabtracks, darunter das lyrische “I went to sleep” mit dem glänzend aufgelegten Meistertenor Andrew Staples.