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Luciano Pavarotti
Luciano Pavarotti

25 Stimmen - 100 Farben! Das Doppelalbum "Divas & Tenors"

Divas & Tenors
© Decca Classics
02.06.2015

Die Doppel-CD beginnt ganz puristisch und mit herrlich zarter Klangschönheit – allein mit der samtigen Stimme der tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kožená, zwei Flöten und Basso continuo Begleitung. “Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht. Wo Regenten wohl regieren, kann man Ruh und Friede spüren und was Länder glücklich macht.” singt Magdalena Kožená und macht mit der Arie aus Johann Sebastian Bachs Kantate “Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd” vor allem die Ohren ihrer Hörer glücklich. Es folgt die Arie “Let the bright Seraphim” aus Händels Oratorium “Samson”, interpretiert von der neuseeländischen Sopranistin Kiri Te Kanawa, die mit der Solotrompete so glänzend um die Wette jubiliert, dass es eine Freude ist.

Fest der Diven

Und schon in man mittendrin in diesem Fest der schönen Frauenstimmen. Ob Joan Sutherland, Agnes Baltsa, Cecilia Bartoli oder Anna Netrebko – alle großen Diven sind gesanglich hier versammelt und zeigen sich stimmlich von der allerbesten Seite. Die französische Sopranistin Patricia Petibon interpretiert “Lascia ch’io pianga” von Georg Friedrich Händel mit tiefempfundender Intensität und zeigt damit noch eine ganz andere Seite des deutsch-britischen Komponisten. Auch Cecilia Bartoli beeindruckt mit vielfarbigen Nuancen wenn sie “Casta Diva” aus Vincenzo Bellinis tragischer Oper “Norma” präsentiert. Ihr dunkler Mezzosopran verleiht der Arie noch einmal eine ganz andere Tiefe.

Ihre Kollegin Renée Fleming ist auf dem Album gleich mit drei ganz unterschiedlichen Werken vertreten. Neben Antonín Dvoráks romantischem “Song to the Moon” aus der Oper “Rusalka” brilliert die amerikanische Sopranistin mit einem lässig phrasierten “Summertime” von George Gershwin und der kleinen, feinen und betörenden Arie “O mio babbino caro” aus der Oper “Gianni Schicchi” von Giacomo Puccini.

Ein echtes Highlight ist die berühmte “Barcarolle” von Jacques Offenbach gesungen von Elīna Garanča und Anna Netrebko, deren Stimmen ausgezeichnet miteinander harmonieren. Sumi Jo beweist sich darüber hinaus als feurige Königin der Nacht mit perfekten Koloraturen und Angela Gheorghiu bezaubert als Wally mit “Ebben? Ne andrò lontana”. Doch schließlich ist es “Time to say goodbye”. Katherine Jenkins gibt dem Reigen der singenden Damen mit dem wohlklingenden Ohrwurm den letzten Schliff. 

Olymp der Tenöre

Dann sind die Herren an der Reihe, gesanglich alle Register zu ziehen. Luciano Pavarotti macht den Anfang – mit langen Bögen und kraftvoller Tongestaltung in Händels “Care Selve”. In drei weiteren berühmten Arien stellt er auf dem Album einige seiner Paraderollen der italienischen Oper vor, in denen er sich stimmlich hörbar zuhause fühlt. Leidenschaftlich schmettert er VerdisLa donna è mobile”, besingt in “Recondita armonia” glaubhaft seine Liebe zur feurigen Floria Tosca und überzeugt mit “Nessun Dorma” auf ganzer Linie als Prinz Kalaf. Musikalisches i-Tüpfelchen ist das neapolitanische Liedchen “’O sole mio”, das wohl niemand inbrünstiger singen kann als der legendäre Luciano Pavarotti persönlich.

Doch mit Fritz Wunderlichs Version von “Verdi Prati”, Plácido DomingosBrindisi”, mit Rolando Villazon, Francisco Araiza und einem stimmlich hervorragend aufgelegten Juan Diego Florez als Glucks verliebter Orphée gehen musikalisch noch viele weitere Herzenswünsche in Erfüllung und man kann sich an den vielen sonoren und strahlend schönen Stimmen gar nicht satt hören. Alfie Boe steuert mit “Bring him home” aus “Lés Misérables” noch ganz andere Klangfarben bei, die das Spektrum des Albums noch einmal erweitern.

Und am Ende schleicht sich auf dem Olymp der Männerstimmen sogar doch noch eine schöne Frauenstimme ein. Renée Fleming singt gemeinsam mit Bryn TerfelAll I ask of you” aus dem “Phantom der Oper” und rundet im Duett mit dem walisischen Bassbariton das Doppelalbum wunderbar ab.

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