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Riccardo Chailly
Riccardo Chailly

Riccardo Chailly – Biographie

»Chailly meidet wohltuend jedes Pathos und allen klanglichen Bombast. Er verzichtet in der Eroica und der Fünften auf alles vordergründig und nur emotional Überwältigende. Er spürt den Strukturen nach, analysiert, lässt sein Gewandorchester schlank und mit unerhörter Virtuosität musizieren . . . Sein Beethoven bleibt auch in den extremsten Momenten und noch im jagenden Tempo Musik von kaum beirrbarer . . . Schönheit.«

Die Zeit (Hamburg), 4. Dezember 2011 (CD Rezension der Beethoven Symphonien)

Riccardo Chailly wurde als Spross einer musikalischen Familie in Mailand geboren. Er studierte an den Konservatorien von Perugia, Rom und Mailand und absolvierte Meisterkurse bei Franco Ferrara in Siena. Mit 20 Jahren wurde er an der Mailänder Scala Assistent von Claudio Abbado. Dort gab er 1978 sein Debüt als Operndirigent und war schon bald an den größten internationalen Häusern sehr gefragt.

Von 1982 bis 1989 war Chailly Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, und von 1986 bis 1993 leitete er das Teatro Comunale in Bologna. 1986 wurde er Chefdirigent des Concertgebouworkest in Amsterdam und 2002 dessen »Conductor Emeritus«. Von 1999 bis 2005 war er Musikdirektor des Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, im September 2005 wurde er Chefdirigent des Gewandhausorchesters und zugleich Musikdirektor des Leipziger Opernhauses. 

Zu den Höhepunkten seiner jüngsten Spielzeiten als Gewandhauskapellmeister zählen das große Internationale Mahler-Festival in Leipzig (als Gastgeber und Teilnehmer) sowie Tourneen in ganz Europa, in die USA, nach China, Japan und Südkorea; hinzu kommen Auftritte bei den Festspielen in Salzburg, Luzern, Helsinki und Grafenegg, beim Beethovenfest Bonn und bei den BBC Proms sowie ein Konzert im Vatikan. 2013 und 2014 arbeitet Chailly unter anderem auch mit der Filarmonica della Scala, den Wiener und den Berliner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Riccardo Chailly ist seit 2015 Musikalischer Leiter der Scala, wo er seine Karriere bereits im Alter von 20 Jahren als Assistent von Claudio Abbado begann. Seitdem ist Chailly über Stationen beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Lucerne Festival Orchestra an die Spitze des Dirigentenberufs aufgestiegen, und seine gefeierte Diskografie umfasst über 150 CDs.

Riccardo Chailly ist seit über 30 Jahren Decca-Exklusivkünstler. Seine Aufnahmen, deren Repertoire sich von Bach über die großen klassischen symphonischen Werke und Opern bis zur Musik der Gegenwart erstreckt, erhielten viele Auszeichnungen. Zu seiner Diskografie mit dem Gewandhausorchester zählen Brahms’ Klavierkonzerte mit Nelson Freire, Violinkonzerte von Mendelssohn und Bruch mit Janine Jansen, Schumanns Symphonien in der Bearbeitung von Mahler und Mendelssohn Discoveries. 2010 erschienen drei großformatige Meisterwerke von Bach in Aufnahmen aus dem Leipziger Gewandhaus: die Brandenburgischen Konzerte, die Matthäus-Passion und das Weihnachtsoratorium; die Cembalokonzerte folgten 2011.

Zwei weitere von der Kritik gepriesene Veröffentlichungen des Jahres 2011: Werke von Gershwin mit dem Pianisten Stefano Bollani und eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Symphonien mit dem Gewandhausorchester. Der Londoner Guardian feierte den Beethoven-Zyklus als »die seit langer Zeit beste Version mit modernen Instrumenten … die auch das scheinbar Unmögliche schafft – sie lässt die Musik ganz frisch und neu erscheinen, ohne die geringsten Zugeständnisse an die historische Aufführungspraxis zu machen.« 2013 sind bereits Ouvertüren und Vorspiele von Verdi mit der Filarmonica della Scala erschienen. Im Oktober kommen sämtliche Symphonien von Brahms und dessen Violinkonzert mit dem Gewandhausorchester und dem Solisten Leonidas Kavakos heraus.

www.deccaclassics.com/riccardochailly

8/2013

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