Auch 2009 setzt ARTE die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Lucerne Festival fort und überträgt ein weiteres Stück des Mahler-Zyklus mit Claudio Abbado und dem Lucerne Festival Orchestra. Seit Sommer 2003 leitet Claudio Abbado als Chefdirigent das festivaleigene Orchester, das sich aus renommierten internationalen Musikern zusammensetzt. Das Konzert wurde am 21. und 22. August 2009 für ARTE aufgezeichnet und von Annette Gerlach moderiert. Nachdem ARTE 2003 Mahlers Zweite Symphonie, 2005 die Siebte, 2006 die Sechste und 2007 die Dritte mit Claudio Abbado und dem Lucerne Festival Orchestra übertragen hatte, stand in diesem Jahr die Vierte Symphonie in G-Dur (1899–1901) auf dem Programm. Mahlers Vierte wurde 1901 in München uraufgeführt. “Es waltet darin eine unerhörte Heiterkeit, eine unirdische Freude, die ebenso oft anzieht wie befremdet, ein erstaunliches Licht und eine erstaunliche Lust, der freilich auch menschliche und rührende Laute nicht fehlen”, charakterisierte Mahler seine Symphonie gegenüber dem Dirigenten Bruno Walter.
Die Mezzosopranistin Magdalena Kožená, in diesem Jahr die “artiste étoile” des Festspielsommers, wird nicht nur die “himmlischen Freuden” des Finalsatzes der Vierten zum Klingen bringen, sondern darüber hinaus den Solopart bei den “Fünf Liedern nach Gedichten von Friedrich Rückert” (1901/02) übernehmen.
Die Gesamtaufnahme der Mahler-Symphonien ist nicht nur ein vom Publikum hoch geschätzter TV-Beitrag, sondern findet auch große Anerkennung bei internationalen Festivals. So erhielt die Produktion der Dritten Mahler-Symphonie, die im August 2007 live auf ARTE übertragen wurde, neben dem International Grammy Award den Midem Classical Award als eine der besten Klassikproduktionen des Jahres. Außerdem plant ARTE die Aufzeichnung der Ersten Symphonie als weitere Ergänzung ihres Zyklus. Die Aufführung wird ebenso in diesem Jahr bei den Luzerner Festspielen stattfinden, die Ausstrahlung erfolgt im Winterprogramm 2009/10.
Das Lucerne Festival geht auf das Jahr 1938 zurück, als Arturo Toscanini ein denkwürdiges “Concert de Gala” vor Richard Wagners ehemaligem Wohnsitz leitete. In den folgenden Jahrzehnten entstand in Luzern eines der weltweit führenden Festivals, das jedes Jahr wichtige Akzente für die Musikwelt setzt.
Claudio Abbado gehört zu den renommiertesten Dirigenten der Welt. 1933 in Mailand geboren, debütiert er nach seinem Studium der Fächer Dirigieren und Komposition am Mailänder Konservatorium 1961 an der Scala. Dort arbeitet er von 1968 an als Musikdirektor und leitet ab 1979 das London Symphony Orchestra. Zehn Jahre später wird er zum Dirigenten der Berliner Philharmoniker gewählt, wo er bis 2002 arbeitet. 2003 gründet er das Lucerne Festival Orchestra, das er noch bis 2014 leiten wird. Unter Abbados Leitung versammeln sich im August 2009 in Luzern erlesene Solisten: zum Beispiel die Geiger Kolja Blacher und Sebastian Breuninger, die Bratschisten Wolfram Christ und Diemut Poppen, die Cellisten Natalia Gutman, Jens Peter Maintz und Clemens Hagen, der Kontrabassist Alois Posch, das komplette Leipziger Streichquartett, der Flötist Jacques Zoon, der Hornist Bruno Schneider oder der Trompeter Reinhold Friedrich. Die jungen, hoch qualifizierten Musiker des ebenfalls von Claudio Abbado gegründeten Mahler Chamber Orchestra bilden den Kern des Orchesters. Nach umjubelten Auslandsresidenzen in Rom (2005), in Tokio (2006), in New York (2007), in Wien (2008) wird das Lucerne Festival Orchestra im September 2009 wieder auf Tour gehen. Peking heißt diesmal das Ziel der Reise.
Mehr Informationen finden Sie auf den Künstlerporträtseiten der Sängerin
Magdalena Kožená und des Dirigenten
Claudio Abbado bei KlassikAkzente.
Arte überträgt die Aufzeichnung am Sonntag den 30. August 2009 um 19.00 UhrDetails zum
Lucerne Festival finden Sie auf der Internetpräsenz des Festivals.