Noch vor ein paar Jahren war Berlin in Sachen Claudio Abbado verwöhnt. Denn da war der italienische Maestro als Chef der Berliner Philharmoniker häufig in der Stadt zu erleben. Inzwischen aber sind die Auftritte am Pult seines langjährigen Orchesters rarer geworden und zählen zu den begehrten Top-Terminen, für die nur mit viel Glück Karten zu bekommen sind.
Insbesondere dann, wenn Claudio Abbado sich seinem Spezialgebiet Gustav Mahler widmet. Am 18. Mai 2011, zum 100.Todestag des Komponisten war das der Fall. Abbado hob den Taktstock, um das Adagio aus der 10.Symphonie und den Zyklus „Das Lied von der Erste“ mit Tenor Jonas Kaufmann und Mezzosopranistin Anne Sophie von Otter als Solisten zu dirigieren. Es wurde ein fulminanter, viel beklatschter Abend, der im Rahmen der „Digital Concert Hall“ auch im Nachhinein erlebt werden kann. Rund eineinhalb Stunden hochkonzentrierte Musik in bester Ton- und Bildqualität – das bietet das Portal der Berliner Philharmoniker. Ein Juwel, nicht nur für Spezialisten.