Noch taucht der Herbst die Landschaft in warme Farben, doch schon bald wird der Winter die Tage prägen, fröstelnd und flirrend, dunkel und kalt. Es ist ein eigener Charme, der dieser vierten Jahreszeit innewohnt: Er hat etwas Melancholisches an sich, treibt die Menschen in ihre Häuser und weckt die Sehnsucht nach Wärme und Besinnlichkeit. Das britische Vokalensemble “
Voces8” hat sich nun dieser besonderen Zeit im Jahr angenommen. Auf seinem neuen Album “
Winter” spürt es in vielgestaltigen Stücken und Arrangements dem Winter nach und schafft dabei berührende Momente, die der klirrenden Kälte, dem Frost und dem Eis einen warm umfangenden Sound entgegensetzen. Am 21. Oktober erscheint das Album “Winter
” bei
Decca.
Nach dem großen Erfolg ihres letzten Albums “Lux” präsentieren die Mitglieder des Ensembles “Voces8” mit “Winter
” nun bereits ihr drittes Studio-Album bei
Decca. Dabei werden sie ihrem Ruf als virtuose Vertreter der britischen Vokalkunst und Gestalter außergewöhnlicher Konzeptprogramme ein weiteres Mal gerecht. Mit Andrea Haines, Emily Dickens, Chris Wardle, Barnaby Smith, Blake Morgan, Sam Dressel, Robert Clark und Jonathan Pacey gehören sechs Männer und zwei Frauen dem Aufsehen erregenden Ensemble an, die sich nicht nur als brillante Vokalkünstler, sondern auch als musikalische Botschafter verstehen. So gehen die Sängerinnen und Sänger regelmäßig an Schulen und halten dort Workshops ab, um ihre Passion und Begeisterung auch an junge Menschen weiterzugeben und ihnen ein spannendes Repertoire zu eröffnen. Auf ihrem neuen Album “Winter
” stehen im Zentrum des feinsinnig konzipierten Programms die Stücke “
Plainscapes” von
Peteris Vasks. Ihr durch und durch skandinavisches Flair, der dramatische Gestus, die flirrenden Klangschichtungen und die atmosphärisch dichten Bilder prägen auch die restlichen Stücke, die moderne Kompositionen in der Tradition mittelalterlicher Mehrstimmigkeit darstellen. Ein sinnlicher Höhepunkt hierbei ist die sphärische Neuinterpretation von Praetorius’ Klassiker
“Es ist ein Ros entsprungen” durch
Jan Sandström. Außerdem finden sich mystische Arrangements von
Ólafur Arnalds oder
Jeff Alexander auf dem Album, die, klangmalerisch und vielfarbig auskomponiert, vor dem inneren Auge die sanfte Weite einer winterlichen Schneelandschaft entstehen lassen.
Erlebt man die acht Sängerinnen und Sänger von “Voces8” bei ihrer Interpretation der unterschiedlichen winterlichen Stimmungsbilder, so sind die einzelnen Stimmregister kaum voneinander zu trennen. Stattdessen umfängt den Hörer ein vollendet ausgewogener Gesamtklang, der mal kraftvoll strömt, mal zärtlich streichelt und wirkt, als seien die Einzelstimmen untrennbar miteinander verschmolzen. Hierbei gelingt “Voces8” die meisterhafte Gratwanderung zwischen schwebender Durchsichtigkeit im Klang und soghaft dichter Homogenität im Ausdruck. Was die Sängerinnen und Sänger eindrucksvoll und bestechend rein intoniert unter Beweis stellen, wird von den Instrumentalisten nicht minder stark begleitet. Ob
Mari Samuelsen an der Geige und ihr Bruder
Hakon Samuelsen am Cello, ob
Benjamin Roskams an der Bratsche,
Stephanie Oade am Cello, ob
Eleanor Turner an der Harfe oder
Huw Watkins am Klavier: Sie alle prägen mit ihrem sensiblen und persönlichen Spiel den Grundcharakter dieser Einspielung und sorgen schließlich für ein außergewöhnlich dichtes, unmittelbares und berührendes Hörerlebnis. Der Winter kann kommen.