Als der 30-jährige Herbert von Karajan 1938 in Berlin mit der bahnbrechenden Aufführung von Tristan und Isolde ein neues Kapitel seiner Karriere aufschlug, verglichen ihn Musikrezensenten nur mit zwei weiteren Dirigenten: Wilhelm Furtwängler und Victor de Sabata, den damals führenden Interpreten von Wagners Oper. De Sabata war neben Toscanini der größte italienische Dirigent Mitte des 20. Jahrhunderts. Er gastierte regelmäßig bei den weltweit führenden Symphonieorchestern – den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem New York und London Philharmonic und der römischen Accademia Nazionale di Santa Cecilia – und war lange Jahre der Mailänder Scala verbunden, als deren Musikdirektor er zwischen 1930 und 1953 wirkte. Am Ende dieser Zeit entstand auch seine legendäre EMI-Einspielung der Tosca mit Maria Callas, Giuseppe di Stefano und Tito Gobbi.
Zu Anfang seiner Laufbahn hatte er sich allerdings eher dem Komponieren gewidmet: Seine Oper Il macigno wurde 1917 an der Scala uraufgeführt und in den folgenden Spielzeiten mehrfach gegeben, während sein Tongedicht Juventus einen Fürsprecher in Toscanini fand. Auf dem vorliegenden Album sind auf vier CDs die Einspielungen versammelt, die de Sabata zwischen 1939 und 1946 für Decca und Deutsche Grammophon in London, Berlin und Rom verwirklichte.