Als Decca in diesem Jahr das neue Album von Cecilia Bartoli ankündigte, da schlug dies sofort hohe Wellen in der musikinteressierten Öffentlichkeit. Auf dem Programm standen Arien von Antonio Vivaldi. Genau wie vor knapp zwanzig Jahren, als die italienische Diva mit “The Vivaldi-Album” (1999) einen Welterfolg landete und sich über Nacht in die Herzen eines Massenpublikums sang. Das bahnbrechende Vivaldi-Album der großen Sängerin löste ein regelrechtes Opern-Revival des italienischen Barockkomponisten aus.
War Vivaldi bis dahin vor allem mit feierlicher Kirchenmusik und den berühmten “Vier Jahreszeiten” im Gedächtnis haften geblieben, so erinnerte Cecilia Bartoli an seine musikalische Kraft als Opernkomponist. Damals legte Bartoli den Schwerpunkt deutlich auf das virtuose Moment des venezianischen Komponisten. Sie stellte Arien zusammen, die ihr die volle Entfaltung ihrer agilen Gesangskunst erlaubten. Ihre Koloraturen waren von hinreißender Geschmeidigkeit und Ausdruckskraft.
Das ist auf ihrem neuen Album nicht anders. Hinzu tritt aber eine lyrische Dimension, eine intime Note hochemotionaler Nachdenklichkeit. Cecilia Bartoli öffnet sich den ergreifenden Seelentiefen von Antonio Vivaldi. Sie singt Arien, die an Gefühle des Verliebtseins, der Sehnsucht und des Abschieds gemahnen: schöne, aber eben auch verletzliche Empfindungen. Jetzt kommt das neue Vivaldi-Album, auf dem sie sich vom Ensemble Matheus unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi begleiten lässt, als LP, auf 180g Vinyl gepresst in den Handel.