Joseph Calleja ist für die Bühne geboren. Er liebt das Rampenlicht und das Publikum liegt ihm wegen seiner unverwechselbaren Stimme und seinem feinen Gespür für die Magie des Moments längst zu Füßen. Die Aufnahmen für das neue Verdi-Album haben Joseph Calleja die Gelegenheit gegeben, sein musikalisches Können voll und ganz zu entfalten, denn Verdis Heldenrollen passen ausgezeichnet zu seiner vielseitigen und kraftvollen Stimme, die zu keinem Zeitpunkt ihre lyrische Klangschönheit verliert. Die Arien fordern den Sänger auf ganz unterschiedliche Art und Weise heraus und ermöglichen ihm dabei virtuose Höhenflüge, die ein echtes Hörvergnügen sind. Nicht ein einziger Ton entspringt Willkür, jede Note ist liebevoll und bis ins Detail ausgestaltet, leuchtet von innen und transportiert dabei jede Menge Gefühl.
Seit Joseph Calleja vor vielen Jahren als Macduff in “Macbeth” sein Debüt gegeben hat, interpretiert er Verdis Helden mit großer Leidenschaft. In Titeln wie “Dio! mi potevi scagliar” aus der Oper “Otello” oder “Invano, Alvaro” aus “La forza del destino” kann Joseph Calleja auf diesem Album eine große Portion düsterer Verdi-Dramatik zum Ausdruck bringen. In “Ah! Si, ben mio…” aus dem dritten Akt der Oper “Il Trovatore” besingt er als Manrico die Unsterblichkeit seiner Liebe zu Leonora. In den Aufnahmen ist es dem Tenor gelungen, die unmittelbare emotionale Intensität einer Opernproduktion auch vor dem Mikrofon einzufangen. Ob in der feurigen Cabaletta “Di quella pira” aus “Il Trovatore” oder in der Liebesarie “Se quel guerrier io fossi!…Celeste Aida” aus der Oper “Aida”: man nimmt Joseph Calleja in jedem Moment die Gefühle ab, die er in Ton und Text ausdrückt. Wenn es auf der Bühne um Leben und Tod und die ganz entscheidenden Dinge des Lebens geht, wird mit Leib und Seele geschwitzt, geweint, gehasst, erbittert gekämpft und heiß geliebt. All diese Emotionen stecken auch in Joseph Callejas Aufnahmen. Und das ist neben der gesanglichen Perfektion das i-Tüpfelchen, das das Album zu einer echten Verdi-Sternstunde werden lässt.
Giuseppe Verdi war ein Meister der musikalischen Dramaturgie und der komplexen Gestaltung. Er ist berühmt für seine großen Chöre und seine unvergleichlich schönen Melodien, die sich fest ins Herz einpflanzen, sobald man sie zum ersten Mal hört. Joseph Calleja legt den Fokus seines Albums nicht nur auf die solistischen Arien, sondern er hat auch eine Reihe Duette ausgewählt, die er gemeinsam mit dem italienischen Bariton Vittorio Vitelli und der rumänischen Sopranistin Angela Gheorghiu eingesungen hat. Im Zusammenspiel dieser sensationell schönen Stimmen potenziert sich der sinnliche Genuss, der Joseph Callejas Verdi-Aufnahmen durchdringt. In “La Vita è inferno all’infelice!…Oh, tu che in seno agli angeli”, “Dio, che nell’alma infondere” und “Oh’ mostruosa colpa! Si, per ciel marmoreo giuro!” leuchten Callejas lyrische Klangfarben neben Vittorio Vitellis sonorer Baritonstimme nur umso heller. Und an der Seite von Angela Gheorghiu wird das berührende Duett “Già nella notte densa” aus der Oper “Otello” zum emotionalen Höhepunkt des Albums.