Marilyn Hornes Trophäen und Auszeichnungen passen in keine Vitrine mehr, die Aufnahmen ihres makellosen und markanten Mezzosoprans füllen ganze Archive. Sie ist eine der erfolgreichsten und prägendsten Sängerinnen der vergangenen Jahrzehnte und hat darüber hinaus als Kulturlobbyistin im Hintergrund der amerikanischen Musikszene viel geschaffen. Am 16.Januar feiert sie ihren 75.Geburtstag. Die Decca gratuliert Marilyn Horne mit der Box “The Complete Decca Recordings”, die auf 11 CDs einen Einblick in ihr umfangreiches Schaffen bietet.
Denn Marilyn Horne hat in ihrem Leben viel erreicht. Am 16. Januar 1934 im Städtchen Bradford, Pennsylvania, geboren, sang sie in ihrer Jugend viel geistliche Musik und kam während ihres Studiums an der University of Southern California mit Igor Stravinsky zusammen, der sie 1956 zur Biennale nach Venedig mitnahm und damit den Starpunkt ihrer Karriere setzte. Und dieführte sie zunächst nach Gelsenkirchen, wo sie eine Stelle angeboten bekam. Horne sagte zu, blieb drei Jahre im Pott und schaffte es, Ende der Fünfziger durch die Rolle der Marie in Alban Bergs „Wozzeck" die Kritik zu begeistern.
Die Wellen schwappten bis in ihre Heimat zurück und so kam es, dass man sie 1960 in derselben Rolle an der San Francisco Opera erleben konnte. Von da an ging es stetig bergauf. 1961 New York, 1964 Covent Garden, 1969 Scala, schließlich 1970 ihr Debüt an der Met in Bellinis „Norma", ein Haus, dem sie seitdem eng verbunden ist. Im Laufe der Jahre sang sie neben zahlreichen Opernaufführungen außerdem rund 1300 Liedrecitals, vor allem an der Seite des Pianisten Martin Katz. Anlässlich ihres 60. Geburtstages gründete sie 1994 die Marilyn Horne Foundation zur Förderung des Stimmnachwuchses, die seitdem etwa 30 000 Sänger und Sängerinnen unterrichtet hat.