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Mitsuko Uchida
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Lang Langs Liszt - Die Einspielungen für Deutsche Grammophon

Lang Lang © Olaf Heine / DG
© Olaf Heine / DG
12.08.2011

Wahrscheinlich war auch ein bisschen Neid dabei. Denn Franz Liszt hatte eigentlich alles. Er war ein herausragender Komponist, der die Stimmungen und musikalischen Diskurse seiner Zeit treffend auf den Punkt bringen konnte. Er gehörte zu den größten Virtuosen seiner Ära, als Musiker letztlich unangefochten trotz großer Konkurrenz. Und deshalb war er Zeitgenossen suspekt, die die Natur nicht mit derart viel Talent gesegnet hatte. Ähnlich wie im Fall von Paganini umgab manche seiner Kompositionen das Prädikat „unspielbar“, was aus heutiger Perspektive kaum verständlich ist. Denn Liszts Musik war einfach in vielem weiter, als der Zeitgeist zugeben wollte, und so zählt sie heute zu den wichtigsten Werken, die die Romantik und deren Umfeld hervorgebracht haben.

Und natürlich zählt Liszts Musik auch zu den Herausforderungen für jeden guten Pianisten. Denn schwierig sind seine Stücke auch noch für die Künstler der Gegenwart, sowohl in spieltechnischer Hinsicht, als auch im Hinblick auf die Interpretation. Für jemanden wie den chinesischen Starpianisten Lang Lang ist es daher schon beinahe Ehrensache, dem Komponisten in dessen Jubiläumsjahr mit ein paar Musikstücken zu gratulieren. Für seine EP „Franz Liszt“ hat die Deutsche Grammophon drei meisterhafte Aufnahmen von Lang Lang aus dem Katalog ausgewählt, die er mit Brillanz und Finesse seiner Interpretation unterzieht. Da ist zum einen die „Ungarische Rhapsodie Nr. 2, cis-Moll“, einst von Vladimir Horowitz für das moderne Klavier arrangiert, die nun unter Lang Langs Ägide im opulenten Glanz erstrahlt.

Zu den beliebtesten Stücken von Franz Liszt wiederum gehört der „Liebestraum As-Dur“, dessen Zärtlichkeit der chinesische Klavierstar voller Emphase zu entfalten versteht. Abgerundet wird das Programm durch die umfangreichen „Réminiscences de ‘Don Juan’ nach W.A. Mozart“, in denen Lang Lang noch einmal all seine Gestaltungskunst ausbreitet. So ist ein kurzes, aber sehr prägnantes Programm entstanden, das ein Treffen zweier Meister dokumentiert.

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