Brahms' Violinkonzert in D-dur op. 77 ist eines der wichtigsten Werke für Geige und obendrein eines der schwierigsten. Man hält das 1878 komponierte Stück heute zwar längst nicht mehr für unspielbar, wie es der Geiger Henryk Wieniawski tat, oder gar für „gegen die Violine“ geschrieben, wie der Dirigent Hans von Bülow urteilte. Doch das Werk bleibt technisch und musikalisch höchst anspruchsvoll und stellt für Solisten zudem eine Übung in Selbstbeherrschung dar. Brahms behandelt die Geige in diesem symphonisch konzipierten Konzert nicht als führende Stimme, sondern als erste unter gleichen – ein Umstand, der den spanischen Geigenvirtuosen Pablo de Sarasate zur sarkastischen Äußerung hinriss, er weigere sich, mit der Geige in der Hand das Podium zu betreten, um der Oboe im Adagio die „einzige Melodie des ganzen Stücks“ zu überlassen.
Leonidas Kavakos bringt mit seinem besonnenen und natürlichen Auftreten, seiner technischen Perfektion und seiner musikalischen Intelligenz ideale Voraussetzungen für dieses Konzert mit. Und tatsächlich erhält der griechische Geiger viel Beifall für seine Darbietungen des Werks im Konzertsaal. Die Washington Post schrieb nach einem Konzert im November 2011: „In den Fingerspitzen (oder genauer gesagt in seinem Bogenarm) hat Kavakos sowohl den silbrigen Ton, den viele seiner Kollegen preisen, als auch eine kraftvoll-großzügige Wärme, wo immer er sie braucht. Seine Doppelgriffe sind mühelos und sein Legato klingt als könne er es endlos dehnen. Doch vor allem besitzt Kavakos das Gespür, all sein Können intelligent einzusetzen und jegliche Effekthascherei zu vermeiden.“
Leonidas Kavakos hat Brahms' Violinkonzert für seine neue Decca-Aufnahme gemeinsam mit dem Gewandhausorchester Leipzig aufgenommen – unter der Leitung des angesehenen Brahms-Spezialisten Riccardo Chailly. Das Album folgt Kavakos' hoch gelobter Gesamteinspielung von Beethovens Violinsonaten. Neben Brahms’ romantischem Meisterwerk interpretiert der Geiger darauf auch von osteuropäischer Folklore inspirierte Stücke. Leonidas Kavakos spielt mit Pianist Péter Nagy die energetischen Rhapsodien und Rumänischen Volkstänze von Bartók sowie eine Auswahl der zeitlosen Ungarischen Tänze von Brahms. Ab 11.10. ist das Album überall erhältlich.
Gewinnspiel: Konzert und Autogrammstunde in Leipzig
Das Gewandhausorchester, Riccardo Chailly und musikalische Gäste wie Leonidas Kavakos, Pierre-Laurent Aimard und Arcadi Volodos präsentieren in einem am 10.10. beginnenden Konzert-Zyklus in Leipzig ihre Sicht auf Brahms. Solist Leonidas Kavakos und Dirigent Riccardo Chailly beenden ihn mit einer Autogrammstunde im Anschluss an die Aufführung des Violinkonzerts und der 4. Symphonie am 19.10.
Mit etwas Glück können Sie dieses Konzert und die Autogrammstunde vor Ort erleben. KlassikAkzente und das Gewandhaus Leipzig verlosen ein Paket für zwei Personen inklusive Anfahrt, Karten für das Konzert am 19.10. und Hotelaufenthalt mit Frühstück im Doppelzimmer.
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