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Vladimir Ashkenazy
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Russische Elegie: Vladimir Ashkenazy spielt Rachmaninoffs Klaviertrios

Vladimir Ashkenazy
© Sasha Gusov/Decca
07.08.2013

Mit Sergei Rachmaninow fing alles an – die Karriere Vladimir Ashkenazys bei Decca, die vor 50 Jahren mit einem Exklusivvertrag begann. Auf der ersten Aufnahme spielte der junge Pianist Rachmaninows 3. Klavierkonzert mit dem London Symphony Orchestra ein. Nach einem halben Jahrhundert krönt der weltweit als Pianist und mittlerweile auch als Dirigent erfolgreiche Vladimir Ashkenazy nun sein Rachmaninow-Repertoire auf Decca mit den Klaviertrios, die er mit dem Violinisten Zsolt-Tihamér Visontay und dem Cellisten Mats Lidström aufnahm. Nach dem Trio Élégiaque Nr.1 in g-Moll und dem Trio Élégiaque Nr.2 in d-Moll erklingt auf der neuen Einspielung die Vocalise Nr. 14 op. 34 (1912) und „Der Traum“ aus Rachmaninows Liederzyklus op. 38 (1916). Eine Kombination, die das Spektrum der russisch-elegischen Melancholie beispielgebend ausleuchtet.

Die beiden Trios élégiaques schrieb Sergei Rachmaninow (1873–1943) in den letzten Monaten seiner Studienzeit am Moskauer Konservatorium, wo er von seinem Vorbild und Mentor Pjotr Tschaikowski unterrichtet wurde. Das erste der beiden Trios komponierte der junge Komponist 1892 in nur vier Tagen. Das Trio Élégiaque Nr.1 in g-Moll ist ein kompaktes, einsätziges Stück; auf wen sich bei diesem Werk die elegische Todesklage bezieht, hat Rachmaninow verschwiegen. Ein Jahr später, nach dem plötzlichen Tod Tschaikowskis, begann der schockierte Schüler noch am Todestag, dem 2. November 1893, mit der Komposition des zweiten Trios. Das Trio Élégiaque Nr.2 in d-Moll ist eine Hommage an seinen Mentor, in dem Rachmaninow vor allem Motive aus Tschaikowskis Klaviertrio a-Moll verarbeitete; ebenfalls ein elegisches Werk, das Tschaikowski wiederum in Andenken an seinen Musikerfreund Nikolaj Rubinstein komponiert hatte.

Vladimir Ashkenazy, 1937 in Gorki, Sowjetunion geboren, nahm dank der musikalischen Eltern schon in jungen Jahren die russische Musiktradition in Fleisch und Blut auf. Die Familie lebte zwar in sehr bescheidenen Verhältnissen, doch stand ein Klavier im Zimmer, und Ashkenazy lebte all seine Fantasie daran aus. Bereits im Alter von acht Jahren besuchte er die Musikschule, gewann 1955 den Chopin-Wettbewerb in Warschau und emigrierte mit seiner Familie 1963 nach England, sechs Jahre später dann nach Island. Heute lebt der international erfolgreiche Pianist und Dirigent mit seiner Frau und den fünf Kindern in der Schweiz. Seine Klavieraufnahmen bei Decca sind aussergewöhnlich umfangreich: Von den beiden Bänden des Bach’schen Wohltemperierten Klaviers über alle Mozart-Klavierkonzerte, Beethovens sämtliche Sonaten, Konzerte und Trios über Klavierwerke von Chopin, Schumann und Skrjabin bis hin zu Prokofjew und Bartók spannt sich der Bogen. Den Schwerpunkt bilden jedoch die Werke Rachmaninows, die Ashkenazy annähernd in Gänze einspielte. Die ewige Verbundenheit und Bewunderung für den großen russischen Komponisten motiviert Ashkenazy noch heute zu exzellenten Aufnahmen wie den nun vorliegenden Klaviertrios.

Rachmaninow: Klaviertrios: Ashkenazy,V./Visontay,Z./Lidström,M.
RACHMANINOV Piano Trios / Ashkenazy
5. Aug. 2013

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