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Julia Lezhneva
Julia Lezhneva

Bezaubernde Einblicke in die italienischen Schöpfungen Georg Friedrich Händels

Julia Lezhneva
© Decca / Simon Fowler
04.11.2015

Die italienischen Gefilde waren Inspirationsquelle für so manch Komponisten und auch der junge Georg Friedrich Händel erlebte einen wahren Kreativitätsschub, als er mit gerade einmal 21 Jahren 1706 nach Italien ging. Insgesamt drei Jahre weilte der Künstler südlich seiner Heimat und schuf in dieser Zeit Werke von eindringlicher Ausdruckskraft und Vielfarbigkeit. Auf ihrem neuen AlbumHändel”, das am 6. November 2015 bei der Decca erscheint, widmet sich die russische Koloratursopranistin Julia Lezhneva diesem außergewöhnlichen Repertoire und hebt dabei selten gehörte Schätze, die den Genius des Barockkomponisten bereits in seiner beeindruckenden Bandbreite erahnen lassen.

Oratorium, Oper, Kirchenmusik und Kantaten: Barocke Kompositionskunst in ihrer ganzen Vielfalt

Es sind Werke voll Lebendigkeit, dramaturgischer Raffinesse und melodischer Schönheit, die Georg Friedrich Händel in seinen jungen Jahren komponierte. Bereits früh entdeckte der Komponist dabei die verschiedensten Gattungen für sich und so finden sich auf dem Album “Händel” ganz unterschiedliche Arien, die das breite Spektrum seiner Arbeit abdecken. Gleich einem roten Faden ziehen sich Stücke aus Händels Oratorium “Il Trionfo del Tempo e del Disinganno” durch das Album, darunter betörend innig interpretierte Arien wie die liebliche Sarabande “Lascia la spina” und aufbrausend virtuose Wutarien wie “Come nembo”. Daneben finden sich Einblicke in Händels Schaffen als Kirchenmusiker, so die Arie “Tecum principum” und die marianische Antiphon “Salve Regina”, die besonders durch die ausgefallene Gestaltung der harmonischen Wendungen heraussticht. Im Herbst 1707 wurde Händels erste italienische Oper “Rodrigo” fertiggestellt, zwei Jahre später folgte die Oper “Agrippina”. Aus beiden Opern sind imposante Arien auf dem Album zu hören, die deutlich machen, wie ausdrucksstark und pointiert Händel seine musikalischen Charaktere zu zeichnen vermochte. Ein weiteres Genre präsentiert schließlich die italienische Kantate “Apollo e Dafne”, wobei die von Lezhneva feinsinnig ausgestaltete Arie “Felicissima Quest’ Alma” einer der Höhepunkte des Albums ist.

Klar, leuchtend und filigran: Julia Lezhneva zeigt sich als Meisterin ihres Fachs

Erst 25 Jahre ist die Sopranistin Julia Lezhneva jung, ihre Stimmführung, Ausdrucksfähigkeit und Klangfarbe jedoch zeugen von ungewöhnlicher und faszinierender Reife. Mit warmem Grundton, fließend und klar erweckt die Sängerin die Werke des jungen Händel zum Leben und führt sie anmutig und tänzerisch schwingend zur Perfektion. Dabei verzichtet sie nahezu gänzlich auf die Verwendung des Vibrato und schafft dadurch eine außergewöhnlich intime und persönliche Atmosphäre.

Nicht nur für den Komponisten, auch für die Sängerin war Italien bei der Interpretation von besonderer Bedeutung: “Jedes Mal, wenn ich in Italien bin, fühle ich mich außergewöhnlich inspiriert”, so Julia Lezhneva, die das Album passenderweise im Giovanni-Arvedi-Auditorium in Cremona, der Heimat Antonio Stradivaris, aufgenommen hat. Begleitet wurde sie dabei von dem BarockorchesterIl Giardino Armonico” unter der Leitung von Giovanni Antonini, das Lezhnevas natürliche Art der Interpretation mit ebensolchem Feinsinn begleitet.

Wer Julia Lezhneva schließlich auch live mit Händel erleben möchte, dem seien neben dem Album die nächsten Konzerte der Künstlerin ans Herz gelegt – unter anderem mit dem Concerto Köln in Frankfurt, Zürich, München und Halle, außerdem mit dem Countertenor Max Emanuel Cencic und Il Pomo D’Oro in Amsterdam und London. 

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